Hunsrücker Spießbraten


Wir waren oft draußen unterwegs, als ich ein Kind war. Bei der Rast gab es belegte Brote und hart gekochte Eier, wenn die Wanderung länger dauete, kochten wir ab, d.h. wir machten ein Feuerchen, stellten darauf einen mitgebrachten Aluminiumtopf, schöpften das Wasser aus dem Bach und rührten einen Brühwürfel hinein. .Bei ganz besonderen Anlässen gab es Spießbraten. Über einem Feuer wurde ein Gestell aufgestellt, der Rollbraten auf einen langen Spieß gesteckt, der am Ende einen Griff hatte und über die Glut gehängt und dann hieß es drehen, stundenlang. Der Duft des brutzenden Fleisches stieg in die Nase, aber es dauerte und dauerte. Die Dreher wechselten sich ab und tranken dazu schon mal einen guten Schluck Bier, ab und zu wurde das Fleisch damit übergossen. Heute ist die Spießbratenzubereitung technisch einfacher gelöst oder man greift einfach auf den Backoen zurück. Aber kann man das Ergebnis eigentlich noch Spießbraten nennen?


Zutaten: (für 4 Pers.)

1000 g Wildschweinkamm

Salz, Pfeffer, getr. Thymian

2 EL scharfer Senf

1 große , fein gehackte Zwiebel

10 Scheiben dünn geschnittenes Rauchfleisch

Gewürzmischung aus: Paprikapulver, schwarzem Pfeffer, Salz

 500 ml Grundsoße

 

Zubereitung:

Den Backofen auf 200° aufheizen.

Das Kammstück aufschneiden, nicht durchschneiden, und dann nochmals die beiden Hälften von innen her aufschneiden, nicht durchschneiden, so dass eine recht große, gleichmäßige Fläche entsteht.

Diese salzen und pfeffern, mit Senf bestreichen, mit der gehackten Zwiebel bestreuen und die Speckscheiben drauf legen.

Das Fleischstück von der Seite her möglichst fest aufrollen und mit einer Küchenschnur binden. In der Gewürzmischung wälzen .

Den Braten in einem Gusseisentopf legen , diesen verschließen (ohne Fett oder Brühe!) und das Fleisch auf eine Kerntemperatur von 60° bringen.Das dauert je nach Dicke des Bratens 1 - 1,5 Std.

Vor dem Aufschneiden etwas ruhen lassen.

Den ausgetretenen Saft zu der vorbereiteten Grundsoße geben und evtl. noch etwas andicken.


Sollte etwas übrigbleiben, lässt sich der Braten sehr gut kalt aufschneiden und mit einer Remouladensoße verspeisen.